Spätestens seit dem Dreifachsieg der Schweizer Frauen an den Olympischen Spielen in Tokio sollte allen klar sein, dass Mountainbiken in der Schweiz eine Breitensportart ist. Das Problem: Viele Kantone und Regionen hinken mit der Entwicklung einer Mountainbike Infrastruktur hinten nach und sind bis heute eher Betrachter als Akteure der Situation. Gleichzeitig sind die Mountainbikerinnen und Mountainbiker ausgeprägte Individualsportler und nur vereinzelt in Vereinen organisiert.
Nur zusammen sind wir stark
Biketrails Ostschweiz ist die Antwort auf die zwei einleitend erwähnten Herausforderungen. Die Vereinigung hat den Anspruch das Angebot für die Mountainbikenden im Kanton St. Gallen zu verbessern. Dafür gilt es im ersten Schritt die Interessen zu bündeln und mit einem Gesicht an die Behörden und Politik heranzutragen. Philipp Mayer ist Mitbegründer und das Gesicht der Biketrails Ostschweiz. Er betont die Bedeutung, dass sich die Mountainbikenden organisieren und sich so gegenüber den anderen Partnern und Interessenvertretern Gehör verschaffen können.
Ziele und Vision
Als Ziele der Vereinigung nennt Philipp Mayer die Repräsentation des Mountainbike-Sports gegenüber sämtlichen Anspruchsgruppen. Weiter sollen aktiv die Bedürfnisse der Basis an lokale, kommunale und kantonale Behörden herangetragen, sowie die Vernetzung und das Wissen zwischen lokalen und regionalen Mountainbike-Vertretern gefördert werden. Es gilt also nach innen und aussen zu arbeiten. Weiter möchten wir sicherzustellen, dass bei sämtlichen für den Mountainbike-Sport relevanten Projekten eine geeignete Vertretung involviert ist und somit bestmögliche Lösungen umgesetzt werden.
Wir wollen mehr Mountainbike-Begeisterung. Mountainbike-Infrastruktur soll genauso selbstverständlich sein wie Wanderwege oder Fussballplätze.
Wer steht dahinter?
Der Kantonalverband Swiss Cycling SG hat die Trägerschaft der Biketrails Ostschweiz übernommen und bietet den initiierenden Organisationen wie MTB Rheintal, Wäglibiker Flawil, Verein FunPark-SG und #Wägmacher Sarganserland eine geeignete Grundlage. Weitere Organisationen, Velo- und Mountainbike-Clubs sollen dazukommen. Es gilt, die Vereinigung so breit wie möglich abzustützen um die rund 41’000 Mountainbikerinnen und Mountainbiker* im Kanton St. Gallen vertreten zu können. (*gemäss Sport Studie Schweiz, 2020).
Die Zauberformel heisst Koexistenz auf gemeinsam genutzten Wegen
Biketrails Ostschweiz setzt sich für die schweizweit geltende Philosophie der Koexistenz und somit der gemeinsamen Nutzung der Weginfrastruktur ein. Ein Nebeneinander von Fussgängern und Mountainbikenden funktioniert sehr gut, wenn sich die Wegnutzer und Wegnutzerinnen mit gegenseitigem Respekt und der nötigen Toleranz begegnen.
Geeignete Infrastruktur – auch für die Zukunft
Damit die zu Beginn genannten Erfolge an Olympia auch in Zukunft möglich sind, brauchen auch Kinder und Jugendliche eine geeignete Infrastruktur, um ihren geliebten Sport auszuüben. Wie alle Fussballspieler und Fussballspielerinnen einen geeigneten Platz in der Umgebung haben, benötigt es ein entsprechendes Angebot für den Mountainbike-Sport. Martin Gujan, Trainer des
Trainingsstützpunkt Ostschweiz von Swiss Cycling bringt es wie folgt auf den Punkt: «Unsere Trainingsmöglichkeiten sind heute leider äusserst begrenzt. Es fehlt uns ein offizielles und abwechslungsreiches Angebot. Durch die Sperrungen von Trails können gewisse Mountainbike-Vereine keine Trainings mit den Kids in der Umgebung durchführen.» Biketrails Ostschweiz setzt sich für den Nachwuchs und den Mountainbike-Sport im Allgemeinen ein. Verbote funktionieren nicht. Die Zeit ist reif für Angebote.